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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 3 - S. 62

1911 - Leipzig : Freytag
62 bedeckt mit immergrünen Laubwäldern und mit waldlosen Flächen, auf denen die an die trockene Luft angepaßten riesigen Kakteen und Agaven emporstarren. Die Hochebene wird von gewaltigen Vulkanen überragt. Häufige Erdbeben sind die lästigen Begleiterscheinungen der vulkanischen Tätigkeit. 3. Städte. Die Hauptstadt der Republik ist die Stadt Mexiko, herrlich in einem prächtigen Hochtale gelegen und neuerdings infolge der Regelung der Abwässer auch eine gesunde Stadt. Auf der Hochebene liegen bedeutende Bergwerkstädte wie Potosi (szî) und Puebla (ê). Zu der Republik gehört auch die bergige Halbinsel Altkalifornien und ein großer Teil der flachen Halbinsel Yukatan (án). Neben den Erzeugnissen der Bergwerke führt Mexiko besonders Kakao, \ i Fig. 27. Mont Pelé. (Nach einer Photographie.) Kaffee, Vanille und Drogen aus. Das Land, das lange brach gelegen hat, beginnt sich jetzt, besonders durch die Tatkraft der Europäer, wieder zu heben. Ii. Mittelamerika. Í. Lage. Zwischen der Landenge von Tehuantepek (ek) und der von Panama (má) erstreckt sich ein vulkanreiches Hochland, das man als Mittel- amerika bezeichnet. Dadurch, daß es nur einen schmalen trennenden Streifen zwischen den beiden größten Weltmeeren bildet, der noch dazu durch die Hondurasbucht eingeengt wird, hat Mittelamerika eine ganz ausgezeichnete Lage für den Weltverkehr. Wenn es erst gelingt, den Isthmus von Panama durch einen Kanal zu durchbohren, wird ein großer Teil des Verkehres sich hier ver-

2. Teil 3 - S. 76

1911 - Leipzig : Freytag
76 G. Die Deutschen Kolonien. 1. Gründe für die Kolonisation. Kolonien oder Pflanzstädte wurden seit alter Zeit von kulturkräftigen Völkern außerhalb des Heimatlandes angelegt, teils um ihren Einfluß auf andere Gebiete zu übertragen, teils auch nur, um einer Übervölkerung im Mutterlande vorzubeugen. Häufig war auch der wirt- schaftlich schlechte Zustand des Hauptlandes die Veranlassung zur Gründung von Außensiedlungen, und namentlich in trockenen Gebieten, wo öfter Mißernten vorkommen, trat dieser Fall in alten Zeiten mehrmals ein. Jetzt ist die Veran- lassung zum Gründen von Kolonien häufig dieselbe, wie die Veranlassung zum Auswandern überhaupt: Unzufriedenheit mit den politischen, wirtschaftlichen oder religiösen Zuständen der Heimat. In Zeiten, wo neue große Erdräume ent- deckt wurden, hat auch die einfache Unternehmungslust zur Anlage von aus- wärtigen Besitzungen geführt. Nicht jede Siedlung im fremden Lande bezeichnet man im engeren Sinne als Kolonie, sondern man hat sich daran gewöhnt, diesen Namen nur dann anzu- wenden, wenn es sich nicht nur um eine Verpflanzung von Menschen, sondern zugleich um eine Verpflanzung und Ausbreitung höherer Kultur handelt, im Gegensatze zu den kriegerischen Eroberungen, die häufig mit der Zertrümmerung von Kultur enden. Deshalb waren die wichtigsten Gründer von Kolonien in alter Zeit die Phönizier und die Griechen, im Mittelalter die Spanier und Portugiesen und die deutschen Kaufleute, sowohl der Hansabund als auch die großen Handelshäuser der Fugger und Welser. In neuester Zeit kommen in erster Linie diejenigen in Betracht, die wegen religiöser Bedrückung zur Auswanderung gezwungen wurden, wie die Quäker und die Mormonen, die in Amerika große Gebiete zivilisiert haben. 2. Arten der Kolonisation. Die Kolonien sind je nach ihrem Zweck verschie- dener Art. Man legt sie an, um die überschüssige Bevölkerung oder lästige Staats- angehörige dort unterzubringen (Verbrecherkolonien). Manchevölker nehmen auch bloß aus Eroberungslust andere Länder in Besitz, um dort Herrschaft auszuüben, wie beispielsweise die islamitischen Völker. Wichtiger sind die auswärtigen Besitzun- gen, in denen man wirtschaftlich zu arbeiten gedenkt. Diese teilt man in solche, wo die Begründer sich selbst dauernd niederlassen (Siedlungskolonien), und solche, in denen man sich zwar nicht aufhalten, wo man aber mit seinem Kapital und durch die Arbeitskraft anderer Leute einen Gewinn erzielen will (Wirtschaftskolonien). Die ersteren sind auf solche Gegenden beschränkt, wo das Klima der Kolonie dem des Mutterlandes ähnlich ist. Zu ihnen gehören die großen Stufen in der Verbreitimg der Menschheit über den ganzen Erdboden, wie etwa die Besiedlung Europas von Asien her oder das Vordringen der Europäer in Amerika und Australien. Die zweite Art findet sich besonders in tropischen Gegenden, wo man Bergbau betreibt, Pflanzungen gründet oder auch nur Handelsfaktoreien anlegt, um aus den dortigen Erzeugnissen einen Vorteil zu erzielen. Die Arbeit läßt man dann entweder durch Eingeborene oder durch solche Leute verrichten, die man eigens zu diesem Zwecke einführt (Negersklaven, Kulis oder auch Verbrecher). Die persönliche Beteiligung der Kolonisatoren erfolgt dann gewöhnlich nur dadurch, daß man die Aufsicht über die Arbeiter ausübt oder sein Kapital in den Unternehmungen anlegt.

3. Teil 3 - S. 61

1911 - Leipzig : Freytag
61 gewachsen, daß sie den Europäern einen empfindlichen Wettbewerb bereiten. Dazu kommt, daß die Yankees an kaufmännischem Unternehmungsgeiste und an Wagemut auf dem Gebiete des Handels und der Technik den Europäern weit voranstehen. Wenn auch Amerika sich aus eigener Kraft nicht zu höherer Kultur entwickeln konnte, da es ihm an den erforderlichen Haustieren fehlte, so ist es doch jetzt, nachdem ihm von Europa aus die ersten Hilfsmittel gegeben sind, zu einer ganz großartigen Höhe gelangt. Dies gilt besonders für die Union, aber auch Kanada tritt auf dem Welt- markte immer mehr hervor und vergrößert alljährlich seine Ausfuhr, während es Fig. 26. Goldenes Tor bei San Jfranzisko. (Nach einer Photographie.) bezüglich der Maschinen und sonstigen Erzeugnisse von der Alten Welt immer unabhängiger wird. 4. Die Republik Mexiko. 1. Kultur. In Mexiko fanden die ersten europäischen Entdecker vor 400 Jahren bereits eine sehr hohe Kultur vor, die aus der Zeit der Azteken (astêken) stammte und viel Ähnlichkeit mit den Formen der Alten Welt zeigte. Diese ist jetzt vollständig verschwunden. Die Bewohner sind zum Teil eingeborene Indianer, zum Teil Mischlinge und zum Teil Kreolen-. 2. Klima und Erzeugnisse. In der heißen, ungesunden, flachen Küsten- gegend gedeihen tropische Gewächse, besonders Nutzhölzer, aber auch die Ananas, die Vanille und die Banane. Nur wenige gute Hafenplätze liegen am Mexikanischen Golf und der beste, die Stadt Vera Cruz (sprich: krûs, d. i. Wahres Kreuz), ist außerdem wegen des dort herrschenden gelben Fiebers ver- rufen. Eine Eisenbahn führt in das Binnenland hinauf. Hier sind die Nieder- schläge nicht mehr so hoch, und infolge der größeren Höhenlage herrscht ein gesunderes Klima. Das Land ist reich an Silbererzen und ist abwechselnd

4. Teil 1 - S. 58

1911 - Leipzig : Freytag
58 Auch der Ackerbau war allein in den Gegenden möglich, wo Tiere zur Ver- fügung standen, den schweren Pflug und den Wagen zu ziehen. Wer den Acker bestellt, kann nicht weit umherschweifen; so führte der Ackerbau die Menschen zur Anlage fester Hütten, zur Seßhaftigkeit. Während mit den Erzeugnissen des Landbaues nur ein beschränkter Aus- tausch getrieben wird (Tauschverkehr, Tauschhandel), ergibt sich ein reger Handel von selbst, sobald die Rohstoffe, die der Boden und die Pflanzenwelt darbieten, weiter verarbeitet werden, sobald Gewerbe und Industrie entstehen. Aus der Erde werden zunächst Steine und Erden zum Bauen gewonnen, später auch Erze zur Herstellung von Gerätschaften und Waffen. Während die Menschen anfangs nur Steine und Knochen zu ihren Geräten verwenden (Steinzeit), beginnt die höhere Entwicklung der Menschheit mit der Erfindung des Feuers, das eine vielseitige Verarbeitung aller Rohstoffe ermöglicht (Eisenzeit). Neuerdings wird der Mensch durch Verwendung der Dampfmaschine und der Elektrizität unabhängig von Wasser und Wind, auf deren Hilfe zum Treiben der Maschinen er früher angewiesen war. Angebot und Nachfrage von Rohstoffen und Erzeugnissen des Gewerbe- fleißes befördern den Handel und Verkehr. Die von der Natur dargebotenen Wasserstraßen werden zur Verfrachtung von Menschen und Waren benutzt, sehr früh werden auch künstliche Wasserwege (Kanäle) gebaut. Den Verkehr störende Flußläufe werden in Furten, Seilfähren, fliegenden Fähren und Brücken überschritten. Landstraßen werden angelegt. Sie führten früher lieber über trockenere Höhen und vermieden gern sumpfige Niederungen, aber die Eisenbahnen durchschneiden auf hohen Dämmen die Ebenen und durchbrechen im Tunnel die Gebirge ; da sie stärkere Steigungen als Adhäsions- bahn (d. i. durch das Haften des Rades an der Schiene) nicht überwinden können, werden die Bergbahnen als Zahnradbahnen und Drahtseilbahnen ein- gerichtet. An Kreuzungspunkten von Straßen entstehen größere Siedlungen und zwischen ihnen vermitteln Telegraph und Telephon den Nachrichtenverkehr. Zu gegenseitiger Hilfeleistung schlössen sich die Menschen schon in alter Zeit zusammen. Rechte und Pflichten jedes einzelnen wurden festgelegt. Besonders beim Kampf gegen das Wasser, bei Küstenschutz und Deichanlagen war der Ein- zelne machtlos, und es wurde deshalb ein Zusammenschluß und eine Regelung der Tätigkeit von Genossenschaftsmitgliedern nötig. So entstanden die Staaten. Wir unterscheiden solche, die von erblichen Herrschern regiert werden (Monarchie), von denen, die sich ihr Oberhaupt auf Zeit wählen (Freistaat, Repu- blik). Die Kulturstaaten haben vermittels ihrer höheren geistigen Kräfte ihre Herrschaft fast über die ganze Erde ausgebreitet. Viele von ihnen haben auslän- dische Besitzungen (Kolonien) oder sie treiben Handel über den ganzen Erdball, indem sie mit ihren Schiffen das länderverbindende Meer durchfurchen. 23. Verteilung des Landes auf der Erdoberfläche. Man teilt die Erde in eine östliche und eine westliche Halbkugel durch den Meridian 20° westlich und 160° östlich von Greenwich (spr. grinnitsch). Weshalb hat man gerade diese Meridiane gewählt? Achte auf ihre Lage zu den großen Landmassen der Erde!

5. Für die unteren Klassen - S. 5

1897 - Leipzig : Freytag
Die Gewässer. In dem ganzen Verlauf eines Flusses von der Quelle bis zur Mündung wechseln solche Strecken der Abtragung und der Ablagerung. Im und Gebirge aber wiegt die abtragende, die ausfurchende Thätigkeit vor. Man teilt darum auch den Fluß, sobald er Gebirge und Flachland zugleich an- lauf, gehört, in einen Gebirgslanf und einen Flachlandslanf. In letzterem strömt das Wasser nur trüge dahin, es vermag kaum noch die feinsten Schlammteilchen zu tragen, seine Thätigkeit besteht fast nur in der Ablagerung. Der Strom mit seinen Nebenflüssen und Bächen bildet ein Fluß- Strom- oder Stromsystem. Zu diesem gehört ein bestimmtes Landgebiet, in ' dem der Wasserspiegel des Stromes im allgemeinen die tiefste Einsenknng ist. Schreiten wir an dem Strom immer thalanfwärts, so erreichen wir schließlich einen Punkt, wo der Boden nach der entgegengesetzten Richtung ab- fällt, die Gewässer also nicht mehr unserem Strome zufließen, mithin ein neues Stromgebiet beginnt. Dort liegt die Wasserscheide, die Grenze zwischen zwei Stromsystemeu. Wo das Wasser im Thale ganz aufhört zu fließen, bildet sich ein § 5. stehendes Gewässer, ein See. Das Wasser sammelt sich in einer Boden- See. Fig 5. Wasserfall. — Der Rheinfall bei Schaffhausen.

6. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 75

1896 - Leipzig : Freytag
Das norddeutsche Tiefland. 75 die grünen Wiesen weidende Rinderherden, die im mäßigen Klima des Nordwestens sogar im Winter nicht verschwinden. Zu dem Rind gesellt sich das Pferd, das in Holstein und Ostpreußeu vielfach im Viehbestand überwiegt. Auf den Sandflächen Pommerns und in der Lüneburger Heide blüht die Schafzucht. Ackerbau und Viehzucht vermögen nirgends allein eine dichte Be^ § 49. völkerung zu ernähren. Überall in Norddeutschland, wo die Landwirtschaft ^°lks- die Haupterwerbsquelle bildet, ist der Boden daher nur dünn bevölkert. Viele dieser Gegenden würden freilich wohl eine größere Volksmenge zu erhalten imstande sein, wenn der Boden in ausgiebigster Weise ausgenutzt wurde. Dichtere Bevölkerung finden wir nur im Süden des Tieflandes, wo ein lockerer Lehm, der sogenannte Löß, der eine außerordentliche Frucht- barkeit besitzt, meist den Boden bedeckt, außerdem aber auch zur Landwirtschaft sich vielfach Gewerbthätigkeit gesellt. Die Industrie hat in Norddentschland somit keinen guten Boden. Das 3u- Land ist arm an Mineralschätzen. Nur Salz wird in großen Mengen ge- Mineral- wouueu, so in Jnowrazlaw bei Thorn, in Lüneburg und Stade W*'« und vor allem bei Staßsurt und Aschersleben. Wo fester Felfeu au- steht, gewinnt dieser als Baustein hohen Wert. Aber es fehlt das so uueut- behrliche Breuumaterial. Zwar sind an der sächsisch-thüriugischeu Greuze reiche Braunkohlenlager, am Rhein und in Schlesien sogar fast unerschöpfliche Steinkohlenfelder erschlossen, aber diese ermöglichen nur in ihrer unmittel- baren Umgebung industrielles Leben. Das Brennmaterial der Moore, der Torf, ist sür die Industrie im allgemeine» wertlos; er kann nur als Heiz- Material in den Wohnungen verwendet werden. Wenn wir gleichwohl in vielen Städten des norddeutschen Tieflandes $nui,cl rege Gewerbthätigkeit antreffen, so ist diese durch den lebhaften Verkehr Verkehr, bedingt. Der Handel ist hier zweifellos die Hauptursache der Ansammlung größerer Volksmassen, uuter der auch der Gewerbefleiß sich entfaltet. Für den Verkehr liegen allerdings außerordentlich günstige Verhältnisse vor. Nach allen Richtungen hin kann er in dem ebeuen Lande sich entwickeln, höchstens setzen ihm Moore und Sümpfe Schranken. Aber auch diese werden vielfach von breiten Flüssen durchzogen, welche ebenfalls wichtige Straßen darbieten. Die Flüsse sind überhaupt in erster Linie-die Verkehrsförderer im Tiefland; die langsam fließenden Ströme sind für die Schiffahrt vortrefflich geeignet. Mit ihrem meist von Südost nach Nordwest gerichteten Lauf durchschneiden sie das ganze Tiefland und öffnen dem Handel bis an die mitteldeutschen Gebirge einen Weg. Zahlreiche Nebenflüsse ergänzen das Netz von Wasserstraßen in ost-westlicher Richtung. Überdies hat noch der Mensch durch künstliche Kanalanlagen die natürlichen Verkehrswege erweitert. Der Bromberger Kanal verbindet Weichsel und Netze, der Friedrich

7. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 282

1896 - Leipzig : Freytag
282 Amerika. dem Einfluß des warmen Meeres sonst ein durchaus mildes Klima herrscht. Durch den Einbruch des polaren Windes entstehen innerhalb des Tieflandes oft gewaltige Sprüuge der Temperatur. Namentlich im Herbst sind der- artige Wetterstürze häufig. Nicht weniger sind für das atlantische Gebiet die gefürchteten Tornados charakteristisch, Wirbelstürme, welche das Tiefland mit rasender Geschwindigkeit durcheilen. Milder ist dagegen das Klima der pacisischen Küste, die von einem warmem Meere bespült wird. Die oceanische Luft bringt dem Westen auch reichliche Beuetzung. Östlich vom Hochgebirge mangelt es dagegen au Niederschlag, sodaß nur baumarme Steppen dort sich ausbreiten. Erst mit der Annäherung an den atlantischen Ocean nimmt die Regenhöhe wieder zu. Hier tragen im Sommer monsnnartige Südwestwinde heißfeuchte Lust weit landeinwärts. Völligen Regenmangel treffen wir nur auf den breiten Hochflächen des Westens, die nach dem Meere zu durch die hohe Gebirgs- kette der Sierra Nevada abgeschlossen werden. Pflanzen. In den reicher benetzten Länderstrichen bedeckten vor der Ankunft der Tiere. Europäer meist dichte Wälder den Boden. Dieser erwies sich dann später vortrefflich für die Kultur geeignet. Mit der zunehmenden Besiedlung dehnte sich der Ackerbau allmählich auch in die regenärmeren Gebiete aus, soweit wenigstens durch künstliche Bewässerung für den fehlenden Niederschlag Ersatz geschafft werden konnte. Wo das nicht der Fall war, gab der Boden meist noch ein ausreichendes Weideland. Im hohen Norden jedoch macht das kalte Klima Ackerbau und Viehzucht unmöglich. Auch das Remitier wird hier nicht gezüchtet. Jenseits der Banmgrenze, die an der Hudsonsbai und auf der Halbinsel Labrador sehr tief nach Süden geht, finden wir nur uoch die öde Moos- und Flechtentundra. Aber auch in diesen Gegenden fanden die Europäer eine gute Erwerbsquelle in der Jagd auf die zahl- reichen Pelztiere. g 213 Nordamerika bietet überhaupt den Ansiedlern, unter denen Engländer Mineral-und Deutsche vorwiegen, außerordentlich wertvolle Schätze dar. Der schätze, fruchtbare Boden birgt unermeßliche Lager von Kohlen und Eisen, und die Gebirge des Westeus enthalten ergiebige Gold- und Silberaderu. Derartige Schätze lockten naturgemäß immer mehr Einwanderer herbei, die sich in dem gesegneten Laude Reichtümer erwerben wollten. Dadurch wuchs die Bevöl- Volks- kerung schnell an. Heute leben bereits 90 Millionen Menschen in Nord- amerika, d. i. sast 3/4 der gesamten Einwohnerzahl des ganzen Kontinents, von dem der Fläche nach nur wenig mehr als die Hülste dem nördlichen Teile zufällt. Einfluß Mit dieser Besiedlung ist der Landschaftscharakter gerade in Nord- w'pa? amerika fast völlig verändert. Die ursprünglich heimischen Pflanzen und Tiere sind stark zurückgedrängt. In der Flora hatte Nordamerika wohl

8. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 165

1896 - Leipzig : Freytag
Frankreich. 165 wohlbebauten Boden der Thäler vor den furchtbaren Schlamm- und Geröll- überschüttungen der eutfesselten Wildbäche schützen können. Mit der Waldarmut mag es zusammenhängen, daß Frankreich im allgemeinen wenig Wild besitzt. In deu dichten Wäldern der Ardennen lebt jedoch noch der Wolf, und in den Pyrenäen wie in den unzugänglichen Teilen der Westalpen auch uoch der Bär. Der für Ackerbau so .geeignete Boden ist hinsichtlich der Miueralfchätzez 118. wenig ergiebig. Es finden sich allerdings, namentlich im Nordwesten, einige Lager von Kohle und Eisen, aber diese reichen für eine bedeutendere In- dns'trie doch uicht aus. Gleichwohl besitzt Frankreich eine solche, zu dereu Erhaltung daher von Belgien, England und Deutschland große Mengen von Kohle und Erz eingeführt werden müssen. In der Herstellung von kunstgewerblichen Gegenständen, von Modeartikeln und Zimmereinrichtungen stehen die Franzosen noch heute unübertroffen da. Es kommt ihnen da ihr guter Geschmack, ihr Formensinn und auch ihre technische Geschicklichkeit sehr zu statten. Im Süden blüht die Seideusabrikatiou. Die Erzeugnisse der Industrie werden in Mengen in fremde Länder ' ausgeführt und bedingen einen gewinnbringenden Handel. Der Verkehr ist Berkehr. auch in Frankreich selbst sehr rege; er wird durch vorzügliche Straßen aller Art erheblich gefördert. Nirgends behindern ihn hohe Gebirge. Wo solche vorhanden sind, zeigen sie tiefe' Einsattelungen, über welche sogar künstliche Kanäle geführt werden konnten. Dadurch ist das schon an sich für den Verkehr äußerst günstige Flußnetz in ausgiebigstem Maße ergänzt worden. Der Kanal du midi verbindet die Garonne mit dem Mittelmeer, der Kanal du eentre Saone mit Loire, der Kanal von Burgund Saoue und Ionne, durch die burgundische Pforte geht der Rh ein-Rhone- kanal, und der Rh ein-Marnekanal verknüpft über Mosel und Maas den Rheiu mit der Seine, die außerdem noch durch eiuen Kanal von der Oise aus mit der unteren Maas im Zusammenhang steht. Für die Stellung Frankreichs im Weltverkehr ist aber von entscheidender Bedeutung vor allem die Berührung mit zwei Meeren, dem Mittelmeer und dem atlantischen Oceau, die durch das natürliche Straßennetz im Innern des Landes eng miteinander verknüpft sind. Lebhafter Handel, blühende Industrie und ertragreiche Bodenkultur bedingen einen allgemeinen, über das ganze Land gleichmäßig verteilten Wohlstand. Dieser erhält sich hier um so leichter, als die Bevölkerung sich nur sehr langsam vermehrt und die Volksdichte eine geringe ist. Auf der 536 000 qkm umfassenden Fläche leben 38x/2 Millionen Menschen, also nur 70 aus 1 qkm, Das erklärt auch die ausfallend schwache Beteiligung der Franzosen an der überseeischen Auswanderung. Die ältesten Bewohner in der geschichtlichen Zeit waren die Kelten§119. oder Gallier; sie wurden von den Römern unterworfen und völlig wohner.

9. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 271

1896 - Leipzig : Freytag
Die australischen Inseln. 271 viele Deutsche dort wohnen. Die Kolonie zerfällt in 6 Einzelstaaten, von denen jeder seine selbständige Verwaltung hat: Queensland (kwins- länd), Nen-Südwales (näls), Victoria und Tasmanien, Süd- anstralien, zu dem auch das Nordterritorium gehört, und West- a n st r a l i e n. Die australischen Inseln. Eine Reihe von Inseln umsäumt die pacifische Küste Australiens. § 203. Sie sind durchweg gebirgig und zum großen Teil vulkanisch. Im Norden beginnt die Reihe mit Neuguinea, einer der größten Inseln der Erde; sie hat einen Flächeninhalt von 785000 qkm, kommt also der ' skandinavischen Halbinsel nahezu gleich. Das Innere ist noch fast völlig un- bekannt. Gebirge erfüllen den ganzen Norden. Einzelne Gipfel steigen bis zu Montblanchöhe von 4800 m auf. An der Südküste breitet sich ein weites Flachland aus. Nahe dem Äquator gelegen, hat es ein feuchtes, tropisches Klima. Durchaus tropisch ist auch die Vegetation. In der Flora und Faüna bildet es einen Übergang zur asiatischen Inselwelt. Sie ist arm an Säuge- tieren. Eigeutümlich ist die große Zahl farbenprächtiger Paradiesvögel. Nach Osten und Südosten schließen sich der Bismarckarchipel, die Salomonsinseln, die neuen Hebriden und Nenkaledonien au. Auch diese Inseln sind sämtlich gebirgig. Wie Neuguinea tragen sie meist tropischen Urwald, der in dem warmen Klima zu großer Üppigkeit sich entwickelt. Sie werden von den dunkelfarbigen Papuas (papüas) bewohnt, die U10^cr meist ein seßhaftes Leben führen. Ihre Wohnungen bestehen zum Teil aus Pfahlbauhütten. Sie wareu früher sämtlich Menschenfresser. Durch deu Einfluß der Europäer ist aber diese greuliche Sitte fast ganz beseitigt. Ihr beliebtestes Haustier ist das Schwein. Gegenwärtig sind die Inseln in den Händen der Europäer. Neuguinea 5,olu' gehört im Westen den Niederländern, im Osten auf der australischen nlssc. Seite den Engländern, auf der Nordseite den Deutschen. Zum deutschen Schutzgebiet gehören weiter der Bismarckarchipel und die nördlichen Salomons- inseln. Die südlichen Salomonsinseln sind dagegen englisch. Nenkaledonien ist französische Strafkolonie. Das Schlußglied in der Kette der australischen Inseln bildet N e u- Neusee- seelaud, das durch die Cookstraße in eine Nord- und eine Südinsel zer- Ia"b' schnitten wird. Beide sind gebirgig. Die landschaftlich besonders schöne Nordinsel besitzt thätige Vulkane und heiße Springguelleu. Die Südinsel wird von einem gletscherbedeckten Faltengebirge durchzogeu, das in seinen Formen unseren Alpen gleicht und darum auch als neuseeländische Alpen bezeichnet worden ist. Es erreicht im Monnt Cook mit 3800 m die Höhe des Großglockners.

10. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 115

1889 - Leipzig : Freytag
115 gut. So gab ihn sein Vater bei einem lteren Bruder in die Lehre, der in Boston eine Buchdruckerei besaz und eine Zeitung herausgab. Er bte sich hier unverdrossen im mndlichen und schriftlichen Gebrauche der Sprache und schob sogar seinem Bruder in verstellter Schrift Zeitungsartikel unter die Thre und in den Briefkasten, die jener gerne ausnahm, bis er den Verfasser entdeckte. Bald sah sich der Junge durch die ungerechte und ble Behandlung wie durch seine Erfolge veranlat, sein Glck auf eigene Faust zu versuchen, und fuhr heimlich der New-Iork nach Philadelphia; vor-bergehend war er V/2 Jahre in London. Seine Migkeit und sein spar-samer Sinn halfen ihm der manche Schwierigkeiten hinaus; aber er lebte lange, auf sich selbst angewiesen, in krglichen Verhltnissen. Endlich gelang es ihm, eine Buchdruckerei mit Papier- und Buchhandel zu errichten und auch eine politische Zeitung zu begrnden. Als unermdlicher Arbeiter, der mit genauester Zeiteinteilung Pnktlichkeit, Ordnung und Ehrlichkeit verband, wurde er 1730 in den Stand gesetzt, sich einen eigenen Hausstand zu begrnden. Auch damals arbeitete er noch immer allem oder im Verein mit jungen Mnnern an seiner Fortbildung und Vervollkommnung. Seine reiche und vielseitige Erfahrung legte er in volkstmlichen Schriften in verschiedener Form: Fabeln, Erzhlungen, Gesprchen, Briefen und Gleichnissen zu allgemeiner Belehruug dar, und seit 1732 gab er einen Volkskalender, Almanach des armen Richard", heraus, in dem er 25 Jahre lang die besten Ratschlge und Lebensregeln nieder-legte. Alle seine Grundstze fate er zum Schlsse als Weg zum Wohlstande" zusammen; derselbe wurde in viele Sprachen bersetzt und in vielen Husern unter Glas und Rahmen aufgehngt. Aus demselben stammen allbekannte Sprche, wie Frh zu Bett und frh wieder auf macht gesund, wohlhabend und weise", oder Dreimal umziehen ist so schlimm als einmal abbrennen", oder Viele wenig machen ein Viel". 3. Franklins Wirken. Um seiner gemeinntzigen Verdienste willen wurde er Sekretr der Versammlung der Generalstaaten und bald auch Abgeordneter fr Philadelphia. Damals regte er die Anstellung von Nacht- 44. Ansiedler zur Zeit Penns,
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